Bei diesem Verfahren wird ein auf der Baustelle verformtes PEHD-Rohr in die bestehende Leitung eingezogen. Das Rohr legt sich eng an die Innenwand der bestehenden Leitung an (Close-fit). Der Querschnitt wird gegenüber der alten Leitung nur geringfügig (die doppelte Wanddicke des Inlinerrohres) reduziert.
Bei auf der Baustelle verformten Rohren wird der Rohrquerschnitt mit einem mechanischen Arbeitsprozess bauseits reduziert. Dabei werden handelsübliche PE Rohre durch ein entsprechendes Reduktionswerkzeug gezogen und der Querschnitt wird für den Rohreinzug um ca. 25% - 30% verringert. Die Rückverformung bzw. das Anlegen des neue Inlinerrohres an die Innenwand der bestehenden Rohrleitung beginnt mit dem Abklingen der Zugkräfte (Memory Effekt). Der Einbau der Rohre erfolgt ausschließlich über entsprechend dimensionierte Baugruben.
Anwendungsbereich:
- für Druck- und Freispiegelleitungen einsetzbar
- für Trinkwasser-, Abwasser-, Gas- und Industriebereich geeignet
- DN 100 - 1500 mm.
- Kreisprofil
- Material: PE-HD
- Zulaufanbindung meist in offener Bauweise oder bei PE-HD-Linern im Abwasserbereich mit speziellen verschweißbaren Hutprofilen
- Altrohrkalibrierung erforderlich
Vorteile:
- Kurze Bauzeit
- Kein verbleibender Ringraum; keine Verdämmung erforderlich
- Schächte mit nicht gekrümmtem Gerinne können durchfahren werden
- Geringe Querschnittsreduzierung (die doppelte Wanddicke des Inlinerrohres)
- Der Liner ist hydraulisch sehr glatt und widerstandsfähig gegen aggressives Abwasser und mechanische Beanspruchung
Nachteile:
- Erdarbeiten für Einziehbaugrube
- Aufwendiges Verschweißen der einzelnen Rohre
- Hoher Platzbedarf für das Auslegen des Rohrstrangs
- Gefahr einer nicht vollständigen Rückverformung (Faltenwurf), insbesondere bei Lageabweichungen, Versätzen und Nennweitentoleranzen im Altrohr
- Nicht geeignet für Schäden wie Rohreinsturz und Lageabweichungen